Schwermetalle Ausleiten: Anleitung, Tipps und Hausmittel

Schwermetalle sind ein immer größer werdendes Problem für viele Menschen. Denn durch eine Ablagerung bzw. zu hohe Konzentration im Körper kann es zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen kommen. In diesem umfassenden Guide wird erklärt wie man Schwermetallbleastungen im Körper festsstellt, welche Quellen es gibt, wie man diese vermeidet und schlussendlich wie man am besten Schwermetalle ausleitet. 

Schwermetalle im Körper Feststellen

Die Feststellung einer Schwermetallbelastung im Körper erfordert spezifische Diagnosetechniken, da Schwermetalle oft tief im Gewebe gespeichert sind und nicht immer direkt im Blut nachweisbar sind. Hier sind die gängigsten Methoden zur Diagnose:

Bluttests

Schwermetalle im Blut werden gemessen, um akute oder jüngste Expositionen festzustellen.

Geeignet für: Kurzzeitige Belastung oder akute Vergiftungen.

Stoffe wie Blei, Quecksilber oder Arsen, die nach einer kürzlichen Aufnahme im Blut nachweisbar sind.

Limitierung: Schwermetalle verbleiben oft nur für kurze Zeit im Blut, bevor sie ins Gewebe oder die Organe eingelagert werden. Für chronische Belastungen weniger aussagekräftig.

Urintests

Der Urin wird auf Schwermetalle untersucht, entweder in einem spontanen Urin oder nach einer Chelat-Belastung (Provokationstest).

Spontaner Urintest: Misst die Schwermetallausscheidung ohne Eingriffe.

Chelat-Provokationstest: Ein Chelatbildner wie DMSA oder DMPS wird verabreicht, um Schwermetalle aus dem Gewebe zu mobilisieren. Die ausgeschiedenen Schwermetalle werden dann im Urin gemessen.

Geeignet für: Erkennung von längerfristigen Belastungen, da Chelatoren eingelagerte Metalle mobilisieren können.

Vorsicht: Der Provokationstest sollte nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, da er eine Belastung des Körpers darstellt.

Haarmineralanalyse

Beschreibung: Eine Haarprobe wird analysiert, um die Konzentration von Schwermetallen wie Quecksilber, Blei oder Aluminium zu bestimmen.

Wie es funktioniert: Schwermetalle werden oft in Haaren gespeichert und sind dort nachweisbar, auch wenn sie im Blut oder Urin nicht mehr auffindbar sind.

Geeignet für: Langfristige Belastung und historische Exposition.

Limitierungen: Ergebnisse können durch äußere Verunreinigungen (z. B. Haarpflegeprodukte) beeinflusst werden. Nicht alle Schwermetalle sind gleich gut in Haaren nachweisbar.

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Vorab: Quellen Identifizieren & Vermeiden!

Schwermetalle können sich durch verschiedene Quellen im menschlichen Körper ansammeln. Diese Metalle wie Blei, Quecksilber, Cadmium und Arsen sind giftig und können gesundheitliche Schäden verursachen, wenn sie sich im Körper anreichern. Hier sind typische Quellen, die zur Akkumulation von Schwermetallen führen können:

1. Nahrung und Wasser

  • Meeresfrüchte und Fisch: Besonders größere Raubfische wie Thunfisch, Schwertfisch und Hai enthalten oft hohe Mengen an Quecksilber.
  • Kontaminierte Böden und Pflanzen: Obst, Gemüse und Getreide, die auf mit Schwermetallen belasteten Böden wachsen, können Schwermetalle wie Cadmium enthalten.
  • Reis: Kann mit Arsen belastet sein, insbesondere, wenn er in arsenhaltigen Böden oder Wasser angebaut wird.
  • Trinkwasser: Verunreinigtes Wasser kann Schwermetalle wie Blei oder Arsen enthalten, insbesondere in Gebieten mit alten Bleirohren oder industriellen Abfällen.

2. Luftverschmutzung

  • Industrieemissionen: Fabriken und Kraftwerke können Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber in die Luft freisetzen.
  • Autoabgase: Früher war Blei ein Bestandteil von Benzin, und Rückstände können noch in der Umwelt vorhanden sein.
  • Rauch von Müllverbrennungsanlagen: Insbesondere beim Verbrennen von Elektroschrott oder Batterien können Schwermetalle freigesetzt werden.

3. Kosmetik- und Pflegeprodukte

  • Make-up und Hautpflegeprodukte: Einige Produkte enthalten Spuren von Blei, Arsen oder anderen Schwermetallen, insbesondere wenn sie nicht streng kontrolliert werden.
  • Haarfärbemittel und Tätowierfarben: Können ebenfalls Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber enthalten.

4. Arzneimittel und traditionelle Heilmittel

  • Einige traditionelle oder alternative Heilmittel (z. B. ayurvedische Medikamente) enthalten Schwermetalle wie Blei, Quecksilber oder Arsen, entweder als Bestandteil oder durch Verunreinigungen.

5. Industriearbeit und Berufe

  • Arbeiter in Metallverarbeitung, Schmelzbetrieben oder Batteriefabriken: Können Schwermetallen durch Staub oder Dämpfe ausgesetzt sein.
  • Baugewerbe: Insbesondere durch den Kontakt mit alten Farben, die Blei enthalten.

6. Altlasten und Haushaltsprodukte

  • Alte bleihaltige Farben: Werden beim Renovieren freigesetzt, wenn die Farben abgeschliffen oder abgekratzt werden.
  • Quecksilberhaltige Produkte: Thermometer, Energiesparlampen und alte Zahnfüllungen (Amalgam).
  • Batterien und Elektroschrott: Unsachgemäße Entsorgung kann Schwermetalle freisetzen.

7. Rauchen

  • Zigarettenrauch: Enthält Cadmium und andere Schwermetalle, die sich im Körper anreichern können.

8. Kontaminierte Spielzeuge und Haushaltsgegenstände

  • Billiges Spielzeug oder Schmuck, insbesondere aus dem Ausland, kann Blei oder andere Schwermetalle enthalten.

Vermeiden

  • Ausgewogene Ernährung: Vermeidung von zu viel Fisch aus belasteten Quellen; biologische und geprüfte Lebensmittel bevorzugen.
  • Wasserfilter: Nutzung von Filtersystemen, die Schwermetalle entfernen können.
  • Vorsicht bei Kosmetik: Natürliche und geprüfte Produkte bevorzugen.
  • Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz: Schutzkleidung und Atemschutzmasken tragen.
  • Sichere Entsorgung: Quecksilberhaltige Geräte, Batterien und Elektroschrott korrekt entsorgen.

Die Anreicherung von Schwermetallen im Körper erfolgt oft schleichend. Deshalb ist es wichtig, die Exposition durch die genannten Quellen zu minimieren, um langfristige Gesundheitsprobleme zu vermeiden.

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Schwermetalle Ausleitung – Anleitung

Die Ausleitung (Entgiftung) von Schwermetallen erfordert eine sorgfältige und sichere Herangehensweise. Hier ist die effektivste Methoden und wie sie funktioniert:

Chelat-Therapie

Beschreibung: Bei der Chelat-Therapie werden spezielle Substanzen wie EDTA (Ethylen-Diamin-Tetraessigsäure), DMPS (Dimercaptopropansulfonsäure) oder DMSA (Dimercaptobernsteinsäure) eingesetzt, die Schwermetalle binden und über die Nieren oder den Stuhlgang aus dem Körper ausscheiden.

Wie es funktioniert: Chelatoren binden Schwermetalle wie Quecksilber oder Blei und verhindern, dass diese weiter im Gewebe gespeichert werden. Die Metalle werden dann sicher ausgeschieden.

Vorsicht: Diese Methode sollte nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, da sie Nebenwirkungen wie Mineralstoffverluste und Belastung der Nieren verursachen kann.

Hausmittel

Nachfolgend ein Überblick von Hausmittel bzw. Nahrungsergänzungsmittel die man mitunter zur Entgiftung von Schwermetallen verwenden kann. In absteigender Reihenfolge nach Effektivität der Wirkung. 

Glutathion 

Glutathion spielt eine zentrale Rolle bei der Entgiftung von Schwermetallen, da es als körpereigenes Entgiftungsmolekül hilft, giftige Substanzen zu binden, unschädlich zu machen und aus dem Körper.

Glutathion enthält eine Schwefelgruppe (-SH), die eine hohe Affinität zu Schwermetallen hat. Diese Schwefelgruppe bindet die Schwermetalle (wie Quecksilber, Blei oder Arsen) und bildet sogenannte Chelatverbindungen. Dadurch werden die toxischen Metalle stabilisiert und unschädlich gemacht. auszuscheiden. 

Die gebundenen Schwermetalle werden durch Glutathion wasserlöslich gemacht, was ihre Ausscheidung über die Nieren (Urin) oder die Galle (Stuhl) erleichtert. In der Leber spielt Glutathion eine Schlüsselrolle im Phase-II-Entgiftungsprozess, bei dem Giftstoffe für die Ausscheidung vorbereitet werden.

Schwermetalle verursachen im Körper oxidativen Stress, indem sie freie Radikale erzeugen, die Zellen und Gewebe schädigen können. Glutathion neutralisiert diese freien Radikale und schützt so die Zellen vor oxidativen Schäden, die durch Schwermetallbelastung entstehen.

Chlorella-Algen und Koriander

Beschreibung: Chlorella-Algen sind Mikroalgen, die Schwermetalle binden können. Koriander soll dabei helfen, Schwermetalle aus dem Gewebe zu mobilisieren.

Wie es funktioniert: Chlorella bindet die Schwermetalle im Verdauungstrakt, während Koriander die Schwermetalle aus Geweben und Zellen löst, sodass sie im Darm gebunden und ausgeschieden werden können.

Hinweis: Eine Kombination aus Koriander und Chlorella ist besonders effektiv, da Koriander die Schwermetalle mobilisiert und Chlorella sie bindet, um eine erneute Aufnahme zu verhindern.

Zeolith und Bentonit

Beschreibung: Zeolith und Bentonit sind vulkanische Mineralien mit einer starken Bindungskapazität für Schwermetalle.

Wie es funktioniert: Diese Stoffe haben eine ionische Ladung, die Schwermetalle anzieht und bindet. Sie werden im Darm gebunden und über den Stuhl ausgeschieden.

Vorteile: Zeolith und Bentonit belasten die Organe nicht und können relativ sicher verwendet werden.

Aktivkohle

Beschreibung: Aktivkohle wird häufig verwendet, um Giftstoffe und Schwermetalle im Verdauungstrakt zu binden.

Wie es funktioniert: Sie bindet Schwermetalle wie Quecksilber oder Blei im Magen-Darm-Trakt, sodass diese nicht in den Blutkreislauf gelangen und über den Stuhl ausgeschieden werden können.

Vorsicht: Aktivkohle sollte nicht langfristig eingesetzt werden, da sie auch nützliche Nährstoffe binden kann.

Zusammenfassung

Schwermetalle im Körper werden durch Tests wie Haarmineralanalysen, Blut- oder Urintests festgestellt. Quellen von Schwermetallen sind kontaminierte Lebensmittel (z. B. Fisch mit Quecksilber), belastetes Trinkwasser, Industrieabgase, Kosmetika, Zahnfüllungen (Amalgam) und Zigarettenrauch. Zur Vermeidung sollten Bio-Lebensmittel, sauberes Wasser und schadstofffreie Produkte bevorzugt werden. Zur Ausleitung von Schwermetallen eignen sich Methoden wie die Einnahme von Chelatbildnern (z. B. DMPS, DMSA), natürliche Mittel wie Chlorella, Koriander oder Zeolith, sowie eine ärztlich begleitete Entgiftungstherapie.

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Clemens K

Passionierter Biohacker, Ernährungsberater und Tennisspieler.

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