Die Ozontherapie hat in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit als alternative Behandlungsmethode gewonnen. Von der Schmerzlinderung über die Wundheilung bis hin zur Stärkung des Immunsystems – ihr werden zahlreiche positive Wirkungen zugeschrieben. Doch wie funktioniert diese Methode, und was sagt die Wissenschaft dazu? In diesem Blogartikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Ozontherapie, ihre möglichen Vorteile und Risiken, um ein besseres Verständnis dieser faszinierenden, aber kontroversen Behandlung zu vermitteln.
Was ist Ozontherapie?
Wie funktioniert es?
Ozon ist ein Molekül, das aus drei Sauerstoffatomen besteht. Es wird in der Medizin für seine potenziell oxidativen und desinfizierenden Eigenschaften genutzt. Die Therapie erfolgt in verschiedenen Formen:
- Autohemotherapie: Eine häufige Methode, bei der eine geringe Menge Blut aus dem Körper des Patienten entnommen, mit Ozon angereichert und wieder zurück injiziert wird.
- Injektionen: Ozon kann direkt in Gewebe oder Gelenke injiziert werden, um Schmerzen oder Entzündungen zu lindern.
- Topische Anwendung: In Form von Ozonwasser, -creme oder -öl wird es auf die Haut aufgetragen, z. B. zur Behandlung von Wunden, Infektionen oder Hautproblemen.
- Ozon-Sauerstoff-Gemisch: Kann eingeatmet oder (in speziellen Fällen) in den Körper geleitet werden – jedoch mit Vorsicht, da Ozon in hohen Konzentrationen giftig ist.
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Wirkung
Die Ozontherapie wird in der alternativen Medizin eingesetzt, um verschiedene Wirkungen im Körper zu erzielen. Die zugeschriebenen Effekte beruhen auf den speziellen chemischen Eigenschaften von Ozon (O₃), insbesondere seiner Fähigkeit, Sauerstoff abzugeben, oxidativ zu wirken und Mikroorganismen zu bekämpfen. Hier sind die Hauptwirkungen, die der Ozontherapie zugeschrieben werden:
Verbesserung der Sauerstoffversorgung
Ozon wird in der Therapie oft in Kombination mit Sauerstoff verwendet. Es wird angenommen, dass Ozon den Sauerstoffgehalt im Blut steigert, was wiederum die Sauerstoffversorgung der Zellen und des Gewebes verbessert. Dies kann besonders bei Durchblutungsstörungen oder Wundheilungsproblemen hilfreich sein.
Stimulierung des Immunsystems
Ozon soll die Aktivität des Immunsystems modulieren:
- Bei einer schwachen Immunfunktion (z. B. bei chronischen Infektionen) wird behauptet, dass Ozon die Abwehrkräfte aktiviert.
- Bei überaktiven Immunreaktionen (z. B. bei Autoimmunerkrankungen) wird Ozon eine regulierende Wirkung zugeschrieben.
Entzündungshemmende Wirkung
Bei entzündlichen Erkrankungen, wie z. B. Arthritis oder Rückenschmerzen, soll Ozon entzündungshemmend wirken. Es wird angenommen, dass die Oxidation bestimmter Moleküle die Entzündungsprozesse im Körper reduziert.
Verbesserung der Durchblutung
Ozon soll die Flexibilität der roten Blutkörperchen verbessern, wodurch sie sich leichter durch enge Kapillaren bewegen können. Dies fördert eine bessere Mikrozirkulation und Sauerstoffversorgung in schlecht durchbluteten Bereichen.
Antimikrobielle Wirkung
Ozon hat eine starke desinfizierende Wirkung und kann Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten abtöten. Daher wird es bei infektiösen Erkrankungen oder zur Wundbehandlung eingesetzt, insbesondere bei Wunden, die schlecht heilen (z. B. diabetische Fußgeschwüre).
Förderung der Wundheilung
Durch die verbesserte Sauerstoffversorgung und die antimikrobielle Wirkung wird Ozon häufig bei der Behandlung von offenen Wunden, Hautinfektionen und Verbrennungen eingesetzt. Es soll die Geweberegeneration und die Heilung beschleunigen.
Schmerzreduktion
Ozontherapie wird bei chronischen Schmerzen eingesetzt, wie z. B. bei Rückenschmerzen (Bandscheibenvorfälle) oder Arthrose. Ozoninjektionen sollen entzündungsbedingte Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern.
Entgiftende Wirkung
Ozon wird eine entgiftende Wirkung zugeschrieben. Es soll schädliche Stoffwechselprodukte (z. B. freie Radikale) neutralisieren und die körpereigenen Entgiftungssysteme (Leber, Niere) unterstützen. Es kann somit auch im Zuge einer Schwermetallentgiftung unterstützend wirken.
Verbesserung des Zellstoffwechsels
Es wird behauptet, dass Ozon die Energieproduktion in den Mitochondrien (den „Kraftwerken“ der Zellen) anregt. Dies könnte den allgemeinen Energielevel steigern und bei chronischer Erschöpfung oder Müdigkeit helfen.
Anwendungsbereiche
Die oben genannten Wirkungen werden zur Behandlung folgender Erkrankungen und Beschwerden genutzt:
- Chronische Infektionen (z. B. Hepatitis, Herpes, Borreliose)
- Rheumatische Erkrankungen (z. B. Arthrose, Arthritis)
- Neurologische Erkrankungen (z. B. Multiple Sklerose, Migräne)
- Durchblutungsstörungen (z. B. bei Diabetes, Raucherbeinen)
- Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS) und Burnout
- Hautprobleme (z. B. Akne, Ekzeme, schlecht heilende Wunden)
Nebenwirkungen und Risiken
Die Ozontherapie ist im Allgemeinen sicher, wenn sie korrekt durchgeführt wird, aber sie birgt potenzielle Risiken und Nebenwirkungen. Leichtere Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Hautreizungen sind meist vorübergehend. Schwerwiegende Komplikationen wie Gewebeschäden oder Gasembolien sind selten, können jedoch bei unsachgemäßer Durchführung auftreten. Eine gründliche Beratung und die Auswahl eines erfahrenen Therapeuten sind entscheidend, um Risiken zu minimieren.
Allgemeine Nebenwirkugen
- Kopfschmerzen: Einige Patienten berichten nach der Therapie über vorübergehende Kopfschmerzen.
- Schwindel oder Müdigkeit: Diese Symptome können auftreten, insbesondere wenn der Körper empfindlich auf Sauerstoffanreicherungen reagiert.
- Übelkeit: Bei empfindlichen Personen kann die Therapie Unwohlsein oder Übelkeit auslösen.
Lokale Nebenwirkungen
- Schmerzen oder Reizungen an der Injektionsstelle: Wenn Ozon in Gewebe oder Gelenke injiziert wird, können Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen auftreten.
- Hämatome (Blutergüsse): Insbesondere bei der Autohemotherapie (Entnahme und Rückgabe von Blut) kann es zu kleinen Blutergüssen an der Einstichstelle kommen.
- Gewebeschäden: In seltenen Fällen kann eine falsche Dosierung oder unsachgemäße Anwendung zu Reizungen oder Schädigungen des Gewebes führen.
Erfahrungen
Wir haben selbst schon mehrfach Ozontherapie bzw. EBOO durchgeführt und hatten nach jeder Anwendung positive Erfahrungen. Subjektiv fühlten wir uns etwas fitter, vitaler und hatten mehr Energie. Wir haben jedoch nur Erfahrungen bei bereits gesunden Menschen zur weiteren Optimierung gemacht und haben keine Krankheiten damit behandelt.
Kosten
Die Kosten für eine Ozontherapie variieren je nach Art der Behandlung, Anzahl der Sitzungen und dem jeweiligen Anbieter. In Deutschland bewegen sich die Preise pro Sitzung typischerweise zwischen 30 und 100 Euro. Einige spezifische Preisbeispiele sind:
Kleine Eigenblutbehandlung: etwa 10,30 bis 13,00 Euro pro Sitzung.
Große Eigenblutbehandlung: zwischen 26,00 und 51,50 Euro pro Sitzung.
Beutelbegasung (Behandlung von Wunden mittels Ozon): 10,30 bis 36,00 Euro pro Anwendung.
Da die Ozontherapie in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird, müssen Patienten die Kosten meist selbst tragen.
Es ist daher ratsam, vor Beginn der Behandlung die genauen Kosten und die Anzahl der erforderlichen Sitzungen mit dem behandelnden Therapeuten oder Arzt zu besprechen.
