Sprossen Ziehen und Samen Keimen: Anleitung & Vorteile

Clemens
14. Oktober 2020

Sprossen ziehen und keimen liegt absolut im Trend. Immer mehr Menschen lassen sich von der Idee der Rohkost Ernährung begeistern und keimen Samen, Nüsse, Hülsenfrüchte und auch Getreide anstatt es zu erhitzen. Die gesundheitlichen Vorteile welche sich daraus ergeben sind enorm. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Punkte aufgrund denen man Sprossen ziehen sollte sowie eine Anleitung inklusive Tipps und Tricks.

Vorteile

Sprossen Ziehen und Keimen ist die Revolution wenn es um die Zubereitung verschiedenster Getreidearten, Hülsenfrüchte sowie Nüsse und Samen geht. In diesem Artikel erfährst du über alle Vorteile bzw. die Gründe weshalb Keimen so wertvoll für unsere Gesundheit ist.

Nährstoffkonzentration

Durch den Keimprozess entstehen wesentlich mehr Nährstoffe. Zahlreiche Studien konnten feststellen, dass die Anzahl der Mikronährstoffe, allen voran B-Vitamine und Vitamin C stark anstieg.

Das ist bemerkenswert wenn man bedenkt, dass man für dieselbe menge nach wenigen Stunden keimen schon ein vielfaches an Nährstoffen zur Verfügung hat.

Enzymaktivität

Enzyme sind lebensnotwendig und sind Katalysatoren für über 2000 Stoffwechselprozesse in unserem Körper. Sie tragen maßgeblich zu unserer Gesundheit bei weshalb wir stets enzymreiche Nahrung zu uns nehmen können.

Darüber hinaus helfen uns Enzyme bei der Verdauung von Nährstoffen. Kohlenhydrate, Protein & Fettsäuren werden in Ihre einzelnen Bausteine aufgespalten und können somit leichter von uns aufgenommen werden. Enzymreiche Nahrung gibt uns zudem Energie, da der Körper nicht seine eigenen Reserven zu Verdauung verwenden muss.

Biophotonen

Biophotonen nennt man die ultraschwache Emission von Photonen. Diese stehen im Bezug auf unser Nahrung für Lebensenergie.

Industriell gefertigte Lebensmittel entziehen unserem Körper Lebensenergie. Rohkost enthält meist einen hohen Anteil an Biophotonen und gibt unserem Körper Lebensenergie.

Bei Sprossen ist diese mitunter am höchsten da das Lebensmittel noch lebt und aktiv ist. Der Keimprozess ist im Grunde genommen das Erwachen vom Leben und die Bildung einer neuen Pflanze. Auch wenn die Biophotonenforschung erst am Anfang ist können wir schon erahnen welche enormen Vorteile einer dementsprechend angepassten Ernährung ist.

bio photonen fotografie

Abbau von Antinährstoffe

Viele Getreidearten, Hülsenfrüchte & Nüsse enthalten von Natur aus Antinährstfoffe. Diesen erfüllen den Zweck, dass Nährstoffe im Samen bzw. Korn bleiben um später der Pflanze beim Wachstum zur Verfügung stehen.

Antinährstoffe sind z.B die Phytinsäure, Gluten, Tannine und viele mehr. Für den Menschen sind diese grundsätzlich unbedenklich (mit Ausnahme von Gluten bei Zöaklie). Neueste Studien konnten sogar nachweisen, dass Phytinsäure Krebszellenwachstum entgegenwirkt.

Jedoch hemmen diese Antinährstoffe auch die Aufnahme von essentiellen Mikronährstoffen wie Zink, Eisen, Selen usw.. Genau diese Nährstoffe sind für unsere Körper aber überlebenswichtig. Aufgrund der Tatsache, dass unsere Böden überdüngt und arm an Nährstoffen sind immer schwerer zu bekommen und wir sollten vermehrt auf sie achten.

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Die Lösung: Keimen

Während dem Keimprozess werden gewisse Enzyme freigesetzt die diese Antinährstoffe abbauen. Allen voran Phytase welche die Phytinsäure maßgeblich reduziert. Auch andere Antinährstoffe werden mit jedem längerem Tag des Keimprozesses signifikant reduziert.

Aus Biologischer Sicht macht das Sinn, denn das Keimen signalisiert dem Korn bzw. Samen Wachstum und dafür braucht es Nährstoffe. Diesen werden durch diese enzymatischen Prozesse freigesetzt und die Nährstoffhemmer abgebaut.

Verträglichkeit

Durch den Abbau von gewissen Antinährstoffen und die starke enzymatische Aktivität sind Sprossen bzw. gekeimte Lebensmittel wesentlich verträglicher als beispielsweise gekochte.

Insbesondere die Gluten- und Phytinsäurewerte werden stark reduziert was zu einer besseren Verdauung bzw. Nährstoffaufnahme führt.

Die enzymatische Aktivität sorgt für den Abbau bzw. Umwandlung der Makronährstoffe in Ihre Grundbausteine. Diese Arbeit müsste normalerweise der Körper selbst vornehmen aber durch das Keimen wird die Nahrung quasi vorverdaut.

Konkret bedeutet das, dass die Kohlenhydrate bzw. die Stärke in Mono- & Disaccharide aufgespalten wird. Bei den Proteinen werden diese in die einzelnen Aminosäuren zerlegt. Die Fette werden in die einzelnen Fettsäuren aufgespalten.

 

Die meisten Sprossen sind schon von grund auf Glutenfrei. Angefangen von Lisen, Bohnen, Kichererbsen, Sonnenblumenkerne über Alfalfa bis hin zu Lupinen sind alle frei von Gluten. Für Gluten intolerante Menschen ist das ein unglaublicher Vorteil. Aber auch Menschen die keine Zöaklie haben verdauuen glutenfreie Nahrung leichter.

Glutenhaltige Lebensmittel wie Hafer oder Weizen verlieren während des Keimprozesses durch enzymatische Prozesse nahezu Ihren ganzen Glutengehalt. Somit können unverträglich Nahrungsmittel bzw. Pflanzen wieder verträglich werden.

Ballaststoffreich

Sprossen sind je nach Sorte äußert ballaststoffreich. Ballaststoffe sind für uns Menschen unheimlich wichtig, da sie die Darmflora fördern. Positive Darmbakterien ernähren sich von diesen unverdaubaren Stoffen und verwenden es als Nahrung. Diese Darmbakterien sind unser Immunsystem und halten uns gesund. Mit genügend Ballaststoffen füttern und nähren wir sie.

Darüber hinaus helfen uns Ballaststoffe unseren Darm sauber zu halten. Unverdaute Nahrungsmittel oder Lebensmittelreste werden durch Ballaststoffe einfacher ausgeschieden. Sie halten uns somit von innen heraus sauber.

Vor allem Linsen und Kichererbsen sind reich an Ballaststoffen.

Muskelaufbau & Proteinreiche Sprossen Überblick

Muskelaufbau und Ernährung gehen Hand in Hand doch wie sieht es mit Sprossen aus. Eignen sich Sprossen zum Aufbau von Muskelmasse? Alle wichtigen Punkte sowie eine Liste der proteinreichsten Sprossen im Überblick.

Schnellere Regeneration

Regeneration ist einer wichtigsten Aspekte wenn es um regelmäßigen Sport und Training geht. Es gibt viele Faktoren die Training beeinflussen, darunter fallen Schlaf, Stress und allen voran die Ernährung. Durch eine sprossenhaltige Ernährung kann die Regenerationszeit drastisch verkürzt werden.

Wenn wir uns körperlich verausgaben produziert der Körper viel Milchsäure. Diese sammelt sich in den Muskeln als Laktat an. Das Resultat: Muskelkater. Je nach Intensität kann dieser Muskelkater sehr stark ausgeprägt sein. Kurzum bei zu hoher Anstrengung wird viel Milchsäure produziert – wir übersäuern.

Hier kommen die Sprossen in Spiel. Während viele Proteinquellen wie Eier, Milch & Fleisch zusätzlich säurebildend wirken und die Regenerationszeit verlangsamen passiert bei Sprossen genau das Gegenteil. Anstatt den Körper zusätzlich zu belasten wirken Sprossen basisch um Körper und helfen unseren pH-Wert wieder auszugleichen.

Dadurch wird der Körper auf natürlich Art und Weise unterstützt das Säure Basen Verhältnis wieder herzustellen und wir regenerieren schneller. Darüber hinaus ist interessant zu wissen, dass Otto Warburg 1931 den Medizin Nobelpreis gewonnen. Er hatte für die Erkenntnis, dass keine Erkrankung in basischen Milieu, darunter Krebs überleben kann. Unser Körper funktioniert optimal wenn das richtige Säure-Basen-Gleichgewicht herrscht Deshalb ist es besonders wichtig, dass unser Körper (insbesondere der Blut pH-Wert) stets alkalisch bzw. basisch ist.

Bessere Protein Aufnahme

Sprossen haben vergleichsweise zu anderen Lebensmittel eine viel höhere Bioverfügbarkeit. Das gilt nicht nur für die Mikronährstoffe sondern auch für das Protein was essentiell für den Muskelaufbau ist.

Das liegt daran, dass beim Keimprozess das Protein in seine einzelnen Aminosäuren zerlegt werden. Das hat einen enormen Vorteil normalerweise müsste unser Körper aufgenommenes Protein selbst im Magen verdauen. Das geschieht unter anderem mit dem Enzym Protease.

Ausgezeichnetes Aminosäurenprofil

Die anschließend vorgestelltes Sprossen haben ein sehr gutes Aminosäurenprofil. Protein ist Makronährstoff welcher sich, wie schon oben erwähnt, aus Aminosäuren auseinandersetzt. Diese Aminosäuren sind zum Teil essentiell – genau genommen 8 davon. Wenn ein Lebensmittel diese 8 Aminosäuren beinhaltet spricht man von einem vollkommenen Protein bzw. vollkommenen Proteinquelle. Das ist wichtig, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann und sie deshalb von außen zugeführt werden müssen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist Leucin. Es kurbelt als wichtigste Aminosäure die Proteinbiosynthese an und ist somit hauptverantwortlich für den Aufbau von Muskelmasse. Man benötigt in der Regel 2-3g Leucin um die Proteinbiosynthese anzukurbeln. Durch einen hohen Leucin Gehalt wird dem Körper signalisiert, dass die Mahlzeit vollwertig ist und sich zum Aufbau von neuer Muskelmasse eignet. Deshalb nehmen auch viele Sportler BCAAs zu sich, da diese auch neben Valin und Isoleucin auch Leucin enthalten.

Hoher Proteingehalt

Nicht nur die Qualität des Proteins von Sprossen ist sehr hochwertig sondern auch der Gehalt an sich. Buchweizen und Quinoa können immerhin 15g Protein auf 100g aufweisen. Der Rest setzt sich aus Kohlenhydraten zusammen bei gleichzeitig geringem Anteil an Fett. Sie bilden die Basis für eine Proteinreiche Ernährung für Sportler

Linsen und Hülsenfrüchte wie Mungobohnen sind sogar noch besser. Sie besitzen einen Gehalt von 20-26g auf 100g. Vor allem für Bodybuilder oder andere Kraftsportler die einen sehr hohen Bedarf haben sind sie sehr gut geeignet.

An der Spitze befinden sich ein heimisches Superfood – Die Süßlupine. Hier die proteinreichsten Sprossen welche sich ideal in die täglich Ernährung in Form von Hauptgerichten, Salaten, Snack oder Beilagen integrieren lassen.

Linsen

Egal ob Beluga Linsen, Berglinsen oder Rote Linsen. Sie alle sind ausgesprochen reich und Protein und eignen sich ideal zum Muskelaufbau. Man kann sie genauso wie andere Sprossen über Nacht einweichen und und anschließend keimen lassen.

Geschmacklich unterscheiden sich die Linsenarten sehr stark deshalb sollte jeder für sich selbst testen und probieren was besser schmeckt.

All jene die bereits Linsen kochen aber Probleme bei der Verdauung haben (Blähungen, Völlegefühl etc.) werden durch den Umstieg auf gekeimte Linsen eine verbesserte Verdauung feststellen können.

Mungo Bohnen

Mungo Bohnen sind eine weitere Hülsenfrucht die einen enorm hohen Anteil an Protein hat. Mit bis zu 24 g / 100g lassen sie sich definitiv sehen und man bekommt ein sehr intensives Aroma.

Achtung: Mungobohnen vergrößern sich enorm wenn man sie keimt. Man sollte das beachten und etwas mehr Platz im Keimglas lassen.

Lupinen

An der Spitze der Proteinpyramide steht ganz klar die Süßlupine. Sie besitzt mit bis zu 40g /100g den höchsten Gehalt von Protein und ist somit auch eines der proteinreichsten Lebensmittel überhaupt. Der Leucingehalt beträgt bis zu 7g/100g. Das ist weitaus mehr als andere Lebensmittel und deshalb eine wahres Superfood für Bodybuilder. Lediglich 30g würden ausreichen um die Proteinbiosynthese anzukurbeln.

Man kann sie problemlos einweichen und keimen. In der Regel benötigen Sie jedoch mindestens 2-3 Tage bis sich die Fortsätze bilden und sie gekeimt sind.

Quinoa & Buchweizen

Den besten Getreideersatz findet man mit Quinoa & Buchweizen. Die beiden Pseudogetreide sind glutenfrei und eignen sich ideal für Einsteiger. Sie lassen sich einfach und schnell keimen.

Man kann sie zu nahezu jeder Mahlzeit hinzufügen. Vor allem in Salaten machen Sie sich sehr gut. Der Geschmack ist leicht nussig.

Proteingehalt 15g / 100g.

Sonnenblumenkerne

Für alle jene die einen sehr hohen Kalorienbedarf haben und oder unbedingt Muskeln aufbauen wollen sollten definitiv Sonnenblumekerne ausprobieren.

Sie sind besonders reich an Protein und haben einen Gehalt von bis zu 30%. Somit befinden sie sich nach den Lupinen auf Platz 2.

Im Vergleich eignen sie sich aber besser für den Aufbau, da die Kaloriendichte wesentlich höher ist. Das liegt unter anderem daran, dass Sonnenblumenkerne auch einen hohen Fettgehalt haben. Dessen sollte man sich bewusst sein bevor man sie in großen Mengen in der Ernährung integriert.

Darüber hinaus sind sie besonders reich an Zink, Eisen, Magnesium, Calcium und anderen Mineral- & Spurenelementen.

Sprossen werden nicht verdaut?

Manche haben bei dem Umstieg auf Rohkost bzw. Sprossenzucht Verdauungsprobleme. Das mehrere Gründe haben. Hier sind die Hauptursachen im Überblick:

Zu viele Ballaststoffe

Eine sprossenreiche Ernährung ist oft sehr reich an Ballaststoffen und kann die Verdauung sehr in Anspruch nehmen wenn man gerade erst umstellt. Vor allem Menschen die vorher viel Kochkost zu sich genommen haben sind die Menge an Ballaststoffen (welche eigentlich gut sind) nicht gewohnt. Das hat zur Folge, dass die Verdauung oft träge und schwer ist.

Die Lösung ist den gesamten Ballaststtoffkonsum zu reduzieren und erst langsam anpassen. Eine radikale Umstellung führt of zu Probleme.

Übermäßig Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Lupine sind vergleichsweise schwerer verdaulich als andere Sprossen. Sie besitzen viele Ballaststoffe und andere vergleichsweise schwerer verdaubare Inhaltststoffe. Vor allem am Anfang sollte man eher mit Buchweizen anfangen oder anderen leicht verdaulicheren Sorten anfangen.

Kauen nicht vergessen!

Kochkost wie Suppen oder andere gekochte Speisen werden durch den Kochprozess weicher und somit leichter verdaulich. Sprossen sind roh und natürlich deshalb sollten wir sie sehr gut kauen. Unser Magen hat keine Zähne deshalb sollten wir ihm entgegen kommen und unsere Sprossen vernünftig kauen.

Schlechte Kombination von Lebensmitteln

Da Sprossen anfangs schwer verdaulich sein können sollte sie definitiv nicht mit zu vielen anderen Sprossenarten, Früchten oder Fett kombiniert werden. Das verlangsamt und belastet die Verdauung zusätzlich und kann zu Problemen führen. Deshalb sollte sie idealerweise am Anfangs eher nur mit wenig anderen Lebensmitteln kombiniert werden.

Zusammenfassung

Sprossen sind unglaublich gesund, denn sie liefern nicht nur wichtige Nährstoffe sondern halten auch unsere Verdauung im Gleichgewicht. Sie helfen uns beim entgiften und entschlacken und fördern eine gesunde Darmflora durch den hohen Gehalt an Ballaststoffen.

Der Umstieg auf Sprossen sollte jedoch schrittweise geschehen, denn eine zu schnelle Umstellung kann unseren Körper mehr belasten als gut tun. Idealerweise mit Buchweizen oder anderen leicht verdaulichen Pflanzen anfangen und anschließend kann die Menge erhöht werden. Nach ein paar Tagen bzw. ein bis zwei Wochen können dann Linsen und andere Hülsenfrüchte integriert werden. Geben Sie bitte Ihrem Körper die nötige Zeit und er wird es Ihnen danken.

Anleitung

Nun zu den 5 einfachen Schritten zur perfekten Sprossenzucht bzw. zum Keimen von Saaten aller Art. Sprossen zu ziehen bzw. seine Lebensmittel zu keimen hat unglaublich viele gesundheitliche Vorteile und erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit. Früher nur bekannt aus asiatischen Restaurants in denen man Sojasprossen finden konnte gibt es mittlerweile überall. Sogar in konventionellen Supermärkten kann man fertige Sprossen kaufen.

Jedoch ist am besten die Sprossen selbst zu ziehen. Einerseits spart man Geld andererseits ist es wesentlich frischer und nährstoffreicher wenn man sie selbst züchtet.

Zudem ist es extrem einfach.

Was benötigen wir vorab?

Grundsätzlich werden nur drei Dinge benötigt:

  1. Keimgut (Linsen, Samen, Kerne, Hülsefrüchte o.Ä)
  2. Keimvorrichtung (Hier Unsere Empfehlung)
  3. Wasser

1. Sprossenglas mit Keimgut füllen

Als erstes füllen wir unser Keimglas (siehe Foto) mit unseren Keimgut. Das können Linsen, Buchweizen, Sonnenblumenkerne usw. sein. Je nachdem für welches Korn sie sich entschieden haben. Wir füllen es bis zu 1/3 mit dem Keimgut, da sich durch das Keimen das Volumen stark erhöht. Vor allem bei Mungobohnen vervielfacht sich das Volumen und wir wollen zur Sicherheit genug Platz lassen.

Grundsätzlich gibt es verschiedenste Methoden um zu keimen jedoch ist es mit einem richtigen Keimglas am einfachsten. Wir verwenden die Gläser von Eschenfelder. Sie sind die Nummer #1 unter den Keimgläsern. Ich verwende sie schon seit Jahren und sie sehen noch immer aus wie am ersten Tag. Definitiv unser Favorit und absolutes Must Have in der Rohkost bzw. Keimküche.

Hier die wichtigsten Kaufargumente im Überblick:

  • Volumen (750ml und 1000ml verfügbar)
  • Hohe Qualität (Nach einem Jahr noch immer wie neu)
  • Leicht (Keimgläser lassen sich gut transportieren – REISETIPP!)
  • Einsatzbereiche (eignet sich für fast alle Sprossen)
  • Design

Zudem kommt das Gestell inklusive Abtropftasse aus Keramik. Diese ist leicht zu reinigen, sieht schick aus ist in der Praxis unheimlich praktisch.

2. Sprossenglas mit Wasser füllen

Den Rest vom Glas (2/3) füllen wir mit Wasser. Normales Leitungswasser genügt. Danach lassen wir das Glas samt Keimgut und Wasser einfach stehen und einwirken.

3. 6-12h Einweichzeit

Je nach Keimgut müssen wir jetzt 6-12h warten. Bei Buchweizen reichen beispielsweise 5-6h Einweichzeit.

Bei anderen z.B Kichererbsen kann es ein paar Stunden länger dauern.

Eine gute Faustregel: Einfach über Nacht stehen lassen.

4. Spülen & Umkippen

Nachdem wir unser Keimgut mit Wasser einweichen haben lassen ist es Zeit dies es umzudrehen.

Wir lassen die stärkehaltige, etwas milchige Flüssigkeit komplett abrinnen.

Danach spülen wir das Keimgut nach mehrmals durch und lasses wieder abrinnen.

Solange wiederholen bis die Flüssigkeit klar und durchsichtig ist.

Wenn das der Fall ist dann stellen wir das Glas umgekippt hin und leicht schräg hin damit die Restflüssigkeit und Feuchtigkeit über die nächsten entweichen kann.

5. Warten & Nachspülen

Nun gilt es 24h zu warten und es sollten sich die ersten Keimfortsätze erkennen lassen.

Sobald diese (in der Regel 24h nach dem Spülen der Fall) mehrere Milimeter haben können sind sie fertig.

Abhängig vom Keimgut kann es sein, dass sich noch nicht viel getan hat. In diesem Fall wieder gründlich durchspülen, umkippen und wieder 24h warten.

Nach 2-3 Tagen sollten aber Keimgut aller Art Keimfortsätze haben. D.h sie sind fertig.

Videoanleitung

Hier ist eine kurze Videoanleitung wie man Sprossen am besten zieht bzw. keimen lässt.

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Seien sie kreativ und probieren Sie viele verschieden Sorten aus. Sie werden merken, dass jedes Korn bzw. Samen sich anders verhält und auch unterschiedlich lange zum keimen benötigt. Zudem schmecken sie alle unterschiedlich und jeder hat ja bekanntlich eigenen Geschmack.

Schimmel Verhindern

Schimmel ist eines der Hauptprobleme wenn es um Sprossen ziehen bzw. keimen geht. Er sollte unter allen Umständen vermieden werden, da er ungesund ist und das ganze Keimgut ungenießbar macht.

Grundsätzlich lässt sich Schimmel aber durch den richtigen Umgang mit Sprossengläsern bzw. Keimen leicht verhindern. Wir zeigen Ihnen die besten Tricks um Schimmelbildung zu verhindern.

Regelmäßig Spülen

Der Hauptgrund für Schimmelbildung ist das unregelmäßige bzw. oft vernachlässigte Spülen des Keimguts. Es ist essentiell, dass man das seine Sprossenzucht mindestens einmal, idealerweise zweimal, täglich komplett mit frischem Wasser durchspült. Das sorgt dafür, dass sich eventuell Keime oder Bakterien die sich ansetzen sofort wieder weggespült werden. Das ist der wichtigste Punkt um Schimmel zu verhindern.

Bei gewissen Sprossenarten wie z.B Schwarze Linse (auch Beluga Linsen genannt) ist es jedoch nicht notwendig täglich zu spülen. Lediglich am ersten Tag nach Keimbeginn sollte man noch durchspülen. Dann Keimen sie jedoch ohne Probleme von selbst.

wasserhahn spülen

Füllmenge richtig dosieren

Oftmals werden zu viele Samen bzw. Keimlinge in einem Glas gehalten. Das behindert einerseits den Abfluss von Wasser und Feuchtigkeit. Andererseits kommt wenig frische Luft hinzu. Diese Kombination ist sehr ungünstig und fördert die Bildung von Schimmel. Idealerweise sollten große Keimgläser gewählt werden, sodass mindestens 1/3 vom Glas noch Platz hat bzw. frei ist.

Je nach Samen müssen sie aufpassen, da manche wie z.B Mungobohnen sich im Volumen vervielfachen. Das bedeutet man sollte schon im voraus etwas mehr Platz lassen.

Richtiges Keimset wählen

Unglücklicherweise gibt es immer wieder Hersteller welche Produkte verkaufen die sich gar nicht zum keimen eignen bzw. im Praxistest komplett versagen. Das ist Schade, denn vor allem Anfänger haben nicht den nötigen Einblick bzw. die Erfahrung um vor dem Kauf zu wissen welches Gerät sich eignet und welches nicht.

Falsche Keimgeräte haben oft einen sehr schlechten Wasserablauf. Man kann so oft Spülen wie man will es wird sich trotzdem Schimmel bilden, da nicht das komplette Abwasser wegfließen kann. Da hilft leider nichts anderes als einfach ein neues Set zu kaufen. Wir empfehlen ganz klar unseren Testsieger:

Frisches Raumklima schaffen

Stickige und feuchte Luft sind Nährboden für Schimmel. Die Sprossenzucht sollte sich in einem Raum befinden welcher gut durchlüftet und trocken ist. Das begünstigt das Wachstum von Sprossen und verhindert, dass sich zu schnell Schimmel bildet.

Faserwurzeln NICHT verwechseln

Bei Keimprozess kann es zur Bildung von kleinen Faserwurzeln bzw. Faserwürzelchen kommen. Diese darf man auf keinen Fall mit Schimmel verwechseln. Sie sind komplett harmlos und gehören zum Keimen dazu. Machen Sie sich keine Sorgen. Falls sie unsicher sind können sie der Abbildung rechts entnehmen wie diese genau Aussehen.

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Zusammenfassung

Achten sie einfach darauf, dass das Raumklima gut durchlüftet sowie trocken ist und Ihre Sprossen auch täglich gespült werden. Dann sollte es auf jeden Fall klappen mit der perfekten Sprossenzucht, außer sie haben das falsche Set gewählt.

Zusammenfassung

Aus ernährungsphysiologischer Sicht hat die Sprossenzucht bzw. das Keimen von Lebensmittel zahlreiche Vorteile und ist für jeden empfehlenswert. Man profitiert von erhöhtem Anteil an Nährstoffen, gesteigerter Bioverfügbarkeit und dem Abbau von Hemmstoffen. Zudem ist die Anzahl der Biophotonen wesentlich höher. Was ein indirekter Indikator für die Wertigkeit eines Lebensmittels ist.

Aus kulinarischer Sicht macht die Sprossenzucht Sinn, da es Abwechslung in die Küche bringt. Vor allem die asiatische, insbesondere Thailändische Küche weiß über den Einsatz von Sprossen Bescheid und verfeinert zahlreiche Gerichte damit.

Clemens

Clemens

Hey, mein Name ist Clemens Kohlbacher und ich Co Founder von You Optimized. Als Biohacker und Ernährungsberater habe ich über die Jahre hinweg zahlreiche Erfahrungen und Know How gesammelt. Diese teile ich in unserem Magazin gerne mit euch.
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